Rota-Therapie nach Doris Bartel

Die Rota-Therapie ist eine neurophysiologische Behandlungsmethode, die von Doris Bartel, Physiotherapeutin und Heilpraktikerin, entwickelt wurde. "Rota" kommt von "Rotation", also Drehung. Rotation ist auch in anderen Therapie-richtungen und Schulen (Yoga, Bobath, Feldenkrais) wichtiger Bestandteil und ihre Wirkung altes medizinisches Wissen. In der Rota-Therapie wird die heilende Wirkung der Rotation des Körpers im Raum und um die Wirbelsäule zur Spannungsregulation des Körpers genutzt.

Das Gehirn bekommt dadurch Impulse und eine gute spontane Entwicklung wird begünstigt. Man geht davon aus, dass Unreife der motorischen Entwicklung im Neugeborenen - bis Krabbelalter eine bedeutende Ursache von Teilleistungs-defiziten bei Menschen im Kindergarten-, Schul- und Erwachsenenalter ist. Frühkindliche Reflexe sind hier zu stark oder bleiben zu lange erhalten und stören die Koordination der Muskelspannung. Dies führt zu vermehrter Anspannung, kostet Energie und Kapazitäten, die dann für andere Leistungs- und Lebensbereiche nicht mehr zur Verfügung stehen. Durch ein individuell angepasstes Übungsprogramm können Entwicklungsdefizite aufgeholt werden.

 

Wann wird Rota-Therapie eingesetzt?

  1. bei Tonusregulationsstörungen
  2. bei Wahrnehmungsstörungen
  3. bei Sprach- und Sprechstörungen
  4. bei Konzentrationsstörungen
  5. bei Lernstörungen
  6. bei Entwicklungsverzögerungen
  7. bei Störungen der Grob- und Feinmotorik
  8. bei Haltungsschwächen
  9. bei Aufmerksamkeitsstörungen mit /ohne Hyperaktivität
  10. bei neurologischen Krankheitsbildern

Wie erfolgt die Behandlung?

Nach einer genauen Befundung werden Übungen am Boden erlernt, die nach einem bestimmten Ablauf erfolgen, um den Körper mit möglichst viel Rotation zu "füttern". Bei Säuglingen und Kleinkindern erfolgt die Behandlung auf dem Schoß der Mutter. Diese lernt in kurzer Zeit Handgriffe, wie sie ihr Kind am Schoß zum "Rotieren" bringt. Die Rota-Übung wird so oft zum festen Teil des Familienalltags und ist eine wertvolle Zeit für Mutter und Kind, da dabei Körperkontakt, Blickkontakt, Rhythmus und Sprache, Aufmerksamkeit füreinander ganz nebenbei gefördert werden. Zur Rota-Therapie gehört auch Erleichterung des Alltags, z.B. Lagerung behinderter Menschen oder Anpassung von Sitzmöbeln bei Schülern, reflexvermeidendes Handling und Tragen von Säuglingen und Kleinkindern.